Donnerstag, 19. November 2009

Wie ein Kindle, nur ohne alle Vorteile eines Kindles: Kindle for PC

Der neuste Kniff aus dem Hause Amazon, um sich einen möglichst großen Teil des E-Book-Kuchens zu sichern, der voraussichtlich im Jahr 2010 entscheidend aufgeteilt wird, ist: 'Kindle for PC'.

Es ist, als besäße man einen Kindle, nur dass man die Texte weiterhin an einem hintergrundbeleuchteten PC-Bilschirm lesen muss. Also wie die Kindle-for-iPhone-Applikation, nur ohne Mobilität. Toll.

Immerhin kostet es nichts. Das heißt, der Download des Programms kostet nichts, die Bücher natürlich schon.

Wer es dennoch versuchen möchte, kann das Programm hier herunterladen.

Nur die Mac-Benutzer müssen sich noch ein klein wenig gedulden: "Mac Version coming soon".
Na Gott sei dank.

Sonntag, 15. November 2009

Deutsche Bank urteilt: E-Books müssen billiger werden

Der Think Tank der Deutschen Bank urteilt: E-Books müssen preisgünstiger werden. 
Die Lesegeräte müssen im Preis gesenkt werden, um einen größeren Marktanteil zu gewinnen. Die Kosten der Inhalte soll fallen, um zu vermeiden, dass illegales Filesharing all zu attraktiv wird. 

Hier der Link zu dem Bericht des Think Tanks.

Sonntag, 1. November 2009

Der Standard testet den Kindle

Hier der Link zu einem Erfahrungsbericht der österreichischen Tageszeitung 'Der Standard' mit dem neuen internationalen Kindle 2:
http://derstandard.at/fs/1256743561961/DER-STANDARD-Test-Kindle-Die-neuen-Seiten-der-Buecher

Montag, 12. Oktober 2009

2010 auch Kindle DX weltweit erhältlich

Zu detailierten Aussagen ließ sich Amazon Sprecher Drew Herdener nicht hinreißen. Nur, dass der Kindle DX irgendwann nächstes Jahr in seiner internationalen (d.h. UMTS-fähigen) Version erscheinen wird.

Wahrscheinlich wird dieser Release dann auch wieder mit einer Preissenkung verbunden sein. Momentan kostet der Kindle DX nämlich noch stattliche $489. Mit seinem extra-großen Display (18,3 cm x 26,4 cm), seiner Fähigkeit PDFs zu lesen ohne sie - wie für den Kindle 2 - erst in AZWs umwandeln zu müssen (wie das geht zeige ich hier) und der Screen, der sich bei automatisch mitdreht, wenn man von Hochkant- auf Querformat wechselt richtet er sich vor allem an Schüler und Studenten (wobei die Frage nach internationalen e-Schulbüchern dabei noch offen bleibt) und Zeitungsleser.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Mehr zum Kindle, der nun endlich nach Deutschland geliefert wird

Hier noch ein paar Fakten, die ich zum neuerlichen internationalen Kindle-Versand gefunden habe:
  • Offizieller Lieferbeginn ist erst der 19. Oktober (just der Montag nach der Buchmesse - was für ein Zufall), bis dahin kann das Gerät auf der Seite nur vorbestellt werden

  • Bei einer internationalen Lieferung des Kindles muss dieser nachverzollt werden, Versandgebühren fallen ebenfalls an. Macht: $279 internationaler Preis (der amerikanische wurde just auf $259 gesenkt), also ca. €190 + $21 Versand + $57 Zoll und Einfuhrsteuern, womit wir bei $356 bzw. €242 Gesamtpreis wären.

  • Internationale Downloads werden voraussichtlich $1.99 Aufpreis (Roaminggebühren) kosten, d.h. die meisten Bücher werden dann $11.98 statt für $9.99 kosten. Was trotzdem noch unter den Kosten für die meisten physischen oder 'dead-tree' Bücher ist.

  • Ein großes Fragezeichen ist jedoch der internationale Content.
    Zwar gibt es ein paar gemeinfreie deutsche Werke, wie z.B. 'Die Leiden des jungen Werther' oder 'Also sprach Zarathustra' die sich für $0.99 herunterladen lassen (bzw. $0.99 + $1.99), doch nach aktuellen deutschen Büchern sucht man dort vergeblich. Will Amazon langfristig internationale Kunden binden, müssen sie auch internationalen Content sowie die Wörterbuchfunktion in mehreren Sprachen anbieten. Jeff Bezos nennt dies zwar eindeutig ein Ziel, doch ist es bis dahin noch ein langer Weg.

  • Noch eine Kuriosität am Rande: Der Kindle wird zwar ab dem 19. Oktober in 100 Ländern verfügbar sein, in etlichen davon wird auch die Wireless-Funktion nutzbar sein, völlig ausgeschlossen von der ganzen Kindle-Euphorie bleibt jedoch der direkt USA-Nachbar Kanada. Dabei ist es vom Amazon-Firmensitz in Seattle bis zur kanadischen Grenze nur eine knappe Stunde ...

  • Die Blog- und Browser-Funktion des Kindle wird neben den USA nur in Japan zu nutzen sein.

  • Eine gute Übersicht über die Länder, in denen der Kindle ab dem 19. Oktober mit welchen Funktionen verfügbar sein wird, gibt der Kindle-Blog blogkindle in Tabellenform. Amazon hat auch eine hübsche Grafik dazu zusammengestellt:



Kindle wird nun auch nach Deutschland versandt!

In einer Nachricht auf Amazon.de wendet sich Jeff Bezos an die Kunden in Deutschland und teilte ihnen mit, dass der Kindle ab sofort auch aus Deutschland über Amazon.com - aber mit dem bereits vorhandenen Amazon.de-Account - aus den USA bezogen werden kann.



Der Download von Büchern über das Handynetz sei nun in 100 Ländern möglich und nicht mehr nur in den USA oder per Computersynchronisierung.

Die gleiche Nachricht findet sich übrigens auch auf den Seiten von Amazon.co.uk, Amazon.fr und Amazon.jp.

Amazon ist es damit genau eine Woche vor Start des wichtigen Branchentreffens, der Frankfurter Buchmesse, gelungen, für eine Sensation zu sorgen und zu zeigen, dass man in Zukunft den europäischen Markt nicht kampflos Sony, iRex, Cool-er & Co. überlassen wird. Es wird spannend!

Freitag, 2. Oktober 2009

Kindle Launch in Großbritannien noch im Oktober?

"Zuverlässigen Quellen" zufolge wird Amazon nächste Woche ankündigen, dass der Kindle 2 in Großbritannien noch diesen Oktober auf den Markt kommen wird. Offensichtlich hat man sich mit den lokalen Mobilfunknetzbetreibern in Sachen 3G und WiFi-Nutzung geeinigt.

Der Kindle 2 wird im Vereinigen Königreich vorraussichtlich £199 kosten. Ob der Kindle DX ebenfalls ab Oktober dort erhältlich sein wird, ist noch unklar.

Die erwartete Ankündigung nächste Woche ist von strategischer Bedeutung, da sie damit gerade noch vor Beginn der Frankfurter Buchmesse (14.-18.10.) erfolgen und sicher für reichlich Gesprächsstoff auf der Messe sorgen würde. Auf der letztjährigen Buchmesse galt die Aufmerksamkeit und das rege Interesse allein dem Konkurenten Sony und dessen Lesegerät PRS-505.

Über einen Launchtermin für Deutschland ist nach wie vor nichts bekannt.

Donnerstag, 17. September 2009

Zeitungen auf dem Kindle: Beispiel FAZ

Bücher habe ich nun schon einige auf dem Kindle gelesen, und nun ist es an der Zeit, auch einmal eine Zeitung testzulesen.
Die Auswahl ist nun nicht gerade erschlagend: FAZ oder Handelsblatt. Also die FAZ.

Der Download geht ebenso wie der eines Ebooks (wie genau, siehe hier) über den Kindle Newspaper Store der Amazon.com-Seite. Deutsche Zeitungen findet man indem man im Menü auf der linken Seite unter 'Locations' 'Germany' auswählt. Nun kann man sich bei der FAZ entweder für das Monatsabo für $14.99 oder für die Einzelausgabe für $0.75 entscheiden (siehe die beiden Kästen auf der rechten Seite).


Ich versuche es erst einmal mit einer Einzelausgabe.
Und voilà, schon ist sie auf meinem Kindle.



So sieht die Titelseite aus:


Im Vergleich zur Printausgabe fällt zunächst auf, dass das Titelbild fehlt.


Nun hat das bei der FAZ keine wirklich lange Tradition und erfüllt meist auch eher eine dekorative Funktion (heute: ein Elektroautostecker), darauf kann ich ziemlich gut verzichten.
Weiterhin sehe ich zunächst einmal nur einen Artikel, was ein schnelles Überfliegen der Schlagzeilen verhindert, dafür aber das konzentrierte Lesen des Leitartikels befördert.

Durch Rechts- und Linksbewegen des Minijoysticks kann ich nun von Artikel zu Artikel springen, klicke ich die 'Next Page' Taste kann ich einen Artikel, der mehr als eine Seite umfasst, weiter lesen.

Möchte ich mir einen Überblick über die einzelnen Ressorts, Schlagzeilen und Artikel verschaffen, so geht dies am besten mit der 'Sections List' die ich durch einfaches Drücken des Minijoysticks erreiche.


Klicke ich nun auf den Namen eines Ressorts, werde ich direkt auf dessen ersten Artikel weitergeleitet. Drücke ich hingegen auf die Zahl, die rechts in Klammern neben dem Ressort steht, die die Anzahl der Artikel im jeweiligen Teil angibt, so gelange ich zur 'Articles List':



Wenn ich die Anzahl der Artikel nun zusammenzähle, komme ich auf 193. Darunter sind selbstverständlich auch einige Kurznotizen. Dennoch ist die Zahl ziemlich beachtlich und deckt meinen persönlichen täglichen Bedarf an Tageszeitung vollkommen.

Natürlich hat das Lesen einer Tageszeitung auf dem Kindle Nachteile. Da wäre zunächst die Haptik und das Ritual 'Zeitung'. Sie morgens noch im Schlafanzug von der Fußmatte aufzulesen und neben eine heiße Tasse Kaffee zu legen. Das Gefühl von gepresstem Holz und der Geruch frischer Tinte. Das Geräusch des Umblätterns. Die Honigtropfen, die man auf einem Blatt Recyclingpapier einfach mal kleben lässt, anders als auf einem e-Ink Display.

Aber Rituale können sich ändern, ebenso wie Haptikvorlieben. Und U-Bahn Nachbarn wären wohl auch nicht undankbar, wenn ich meine mühevollen Versuche, eine Zeitung im Rheinischen Format umzublättern, in Zukunft durch das weniger Raum umgreifende Drücken einer Taste ersetzen könnte.

Zweitens: die Übersicht.
Wie schon erwähnt ist es erheblich schwerer, auf dem Kindle eine Übersicht über die Schlagzeilen zu gewinnen. Hier ist ganz klar die Online-Ausgabe im Vorteil.
Auf der anderen Seite: haben Sie einmal versucht, eine Zeitung online genau in der selben Tiefe zu lesen, wie eine Papierzeitung? Es mag an mir liegen, aber ich kann behaupten: mir gelingt das nicht. Hier blinkt etwas, dort sieht man im Augenwinkel den Link zu einem anderen interessanten Artikel, sprich: die Angebote an Ablenkung sind zu groß.


Womit wir exakt bei der Besonderheit des Kindle (und e-Readern generell) sind:

Die Beschränkung auf den bloßen schwarz-weißen Text und das augenfreundliche, weil nicht hintergrundbeleuchtete e-Ink Display erlaubt eine Versenkung im Text, die sonst nur bei Büchern möglich ist.

Wem es also daran gelegen ist, eine Zeitung gründlich und en detail zu lesen, der wird das Zeitunglesen auf dem Kindle lieben. Wer hingegen die Zeitung zur Hand nimmt, um sich einen Überblick zu verschaffen, der wird mit den (noch kostenfreien) Online-Ausgaben der Zeitungen sehr zufrieden sein.

Mittwoch, 9. September 2009

Schriftgröße ändern

Es ist vor allem die ältere Zielgruppe (55+), die Ebook, Twitter und Co. momentan die größten Zuwächse beschert. Und genau für diese Zielgruppe, aber auch für uns, die wir hin und wieder unsere Brille liegen lassen, ist diese Funktion wie geschaffen: die Möglichkeit zur Veränderung der Schriftgröße.

Dazu drücke man einfach die Taste "AA", die sich auf dem Keyboard rechts der langen "Space"-Taste befindet.


Nun erscheint auf dem Display folgender Kasten:



Mit dem Cursor lässt sich nun die Schriftgröße einstellen.
Von ganz klein:


Bis ganz groß:




Für Erheiterung sorgt übrigens die 'Text-to-Speech' Funktion, vor allem bei deutschen Büchern. Amazon hat sie zurecht als 'experimental' bezeichnet. Bei deutschem Text hat man sichtlich Schwierigkeiten, einzelne Wörter zu identifizieren, was bei englischen Texten schon etwas besser funktioniert. Allerdings hat das Hörspiel dennoch den Charme und vergleichbare Vorlesequalitäten wir ein Navigationsgerät. Aber - zugegeben - die Brille bräuchte man dann nicht mehr.

Freitag, 28. August 2009

Sony Touch Edition kommt im Oktober 2009

Sony wird seinen E-Reader 'Touch Edition' Mitte Oktober - zeitgleich zur Buchmesse - in den deutschen Markt einführen.

Das Gerät hat einige Neuerungen gegenüber dem Vorgänger PRS-505: ein Touch Screen, ein englisches Wörterbuch, Such-, Markierungs- und Notizfunktion auch das Design hat sich verändert. Auch hier (wie beim Kindle 2 vs. Kindle 1) hat sich letztendlich ein symmetrisches Design durchgesetzt. Warum man es (Vorbild Apple) nicht gleich symmetrisch versucht hat, sei dahingestellt. Ich vermute, man wollte sich an die Haptik und Optik eines Buchrückens anlehnen.

Hier ist also das neue Baby:

Technisch ist es dem Kindle noch unterlegen:
8 Graustufen vs. 16 Graustufen, Speicherplatz für 330 Ebooks vs. 1500 Ebooks

Auch die kabellose Buchübertragung per Handynetz ist noch nicht drin (die von Sony für die USA nun auch angeboten werden wird).

Aber am neuen Sony Touch Edition werden sich zwei Dinge zeigen:

1) Das erste ist technischer Natur: Wollen Leser ein Touch Screen bei Ihrem Buch?
Meine Vermutung wäre: Ja, ein Touch Screen wird sich über kurz oder lang durchsetzen.

2) Ist die Zeit der E-Reader reif für den Deutschen Buchmarkt?
Deutsche sind ja wie schon bemerkt 'Quality Adopter', sie kaufen nicht gerne Versionen 1.0. Sobald aber nachgebessert wurde setzt sich ein Gerät schnell durch (siehe iPhone). Noch sind die Verkäufe an Ebooks verschwindend gering - kein Wunder, da es hier immer noch kein Lesegerät gibt, das auf dem Stand der Zeit ist (was man von dem einzigen bislang erhältlichen Gerät, dem Sony PRS-505, nicht behaupten kann) und den ersten Betatest schon hinter sich hat.

Ob sich dann E-Reader auch in Deutschland durchsetzen werden, wird sich zeigen. Eines zeigt die Pressemitteilung von Sony jedenfalls: dass der Anbieter den deutschen Markt ernst nimmt.
Amazon wird sich beeilen müssen.

Nun liefert auch Google in EPUB

Am Mittwoch hat Google auf seinem hauseigenen Booksearchblog angekündigt nun die gescannten gemeinfreien Werke auch als EPUB anzubieten.
EPUB nimmt damit eine weiter Hürde auf dem Weg zum Standard-Ebook-Format (siehe Post vom 18. August).
(Wann) wird sich Amazon anschließen?

Freitag, 21. August 2009

Zahlen zum deutschen Ebook-Markt

Echte Zahlen sind rar zu der Entwicklung der internationalen Ebook-Märkte. Auch die neuste Studie der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) basiert nur auf einer Schätzung nach einer Befragung von 20.000 Verbrauchern. Aber immerhin.

Die GfK schätzt also nun, dass in Deutschland in der ersten Hälfte dieses Jahres 65.000 Ebooks verkauft wurden.

Das ist nicht viel. Zum Vergleich: Amazon verkauft (auch wieder schätzungsweise) pro Woche 10x so viel.

Ob die deutschen Leser einfach noch auf bessere Lesegeräte warten (Stichwort: USA als Early-Adopter, Deutschland als Quality-Adopter), die Preise zu hoch sind (neue Ebooks werden hierzulande meist zum Hardcoverpreis verkauft, der Durchschnittspreis, der 65.000 heruntergeladenen Ebooks lag jedoch bei 10,26 €) oder das ein Hinweis darauf ist, dass sich EBooks in Deutschland generell nicht durchsetzen werden? Wir werden sehen.

Dienstag, 18. August 2009

EPUB vs. AZW

Sony hat in einer Pressemitteilung die Ebookwelt wissen lassen, dass sie in Zukunft auch in den USA voll auf das EPUB-Format setzen werden. (Während Sony in Europa schon seit langem EPUB als Standardformat verwendet, bediente man sich in den USA bis jetzt des proprietären BBeB Formats.) Um die digitalen Rechte zu verwalten (DRM - Digital Rights Management) wird man auf ein Adobe Produkt zurückgreifen, das es zulässt, den Content auf verschiedene Endgeräte zu übertragen, ein offeneres Format also als das Amazon-eigene AZW.

Tatsächlich können heute alle handelsüblichen EBook-Reader außer dem Kindle EPUB lesen. Auch zeigt die Erfahrung aus dem Softwarebereich, dass es meist ein zumindest teilweise offenes Format ist, das sich letztendlich durchsetzt. Auch hat Amazon viel Kritik über sich ergehen lassen müssen, als bekannt wurde, dass widerrechtlich angebotene Exemplare von Orwells 1984 einfach von den Kindlen der Käufer entfernt wurden.

Es bleibt die Frage, ob Amazon seinen Kindle in naher Zukunft auch dem EPUB-Format öffnen wird, um nicht den Anschluss an ein Standardformat zu verlieren und den Wünschen der Kunden nach einer Öffnung des Formats zu entsprechen.

Meiner Ansicht nach wird sich diese Frage jedoch nicht allein an dem Markterfolg des neuen Sony Lesegeräts entscheiden, das im Herbst eingeführt werden wird und dass nun dann auch - wie der Kindle - Content kabellos herunterladen kann, wie auf zahlreichen Blogs gemutmaßt.

Ich glaube, dass ein ganz anderer Mitspieler hier den Ausschlag geben könnte: Apple.

Apples mit viel Spannung erwartetes Tablet, das wahrscheinlich diesen Herbst/Winter herauskommen wird, soll alles sein: Smartphone, iPod, Netbook und EBook-Reader. Bislang hat sich Apple in Sachen EBook komplett Amazon angeschlossen, sei es bei der Kindle-iPhone-Application, sei es bei der Ankündigung, keinen eigenen EBook-Content-Store anzubieten, sondern an den Amazon-Store zu verweisen. Würde Steve Jobs nun Jeff Bezos ans Herz legen, dem EPUB-Format eine Chance zu geben, würde dieser Wunsch sicher nicht verhallen...

Montag, 17. August 2009

Den Kindle doch nach Deutschland geliefert bekommen?

Da der Kindle-Launch in Deutschland wohl noch etwas auf sich warten lassen wird, bleibt uns nichts übrig, als zu warten. Oder sich den Kindle nach Deutschland liefern zu lassen ...

Allen Voraussetzungen (amerikanische Kreditkarte und Lieferadresse) zum Trotz gibt es wohl doch eine Möglichkeit, den Kindle nach Deutschland geliefert zu bekommen. Und zwar mit einem so genannten 'Mail Forwarding' (Anbieter: z.B. US Global Mail oder vPost). Ich habe einige Berichte gelesen, dass das gut funktioniert. Allerdings kommen noch Gebühren (Forwarding-Gebühren, Porto, Versicherung, Zoll) von bis zu 100$ hinzu.
Die deutlich stressfreiere Variante ist natürlich, sich den Kindle zu Freunden in den USA oder beim nächsten US-Besuch ins Hotel liefern zu lassen.

Aber was ist mit der amerikanischen Kreditkarte, ist die nicht auch eine Voraussetzung für den Kindle-Kauf? - Prinzipiell ja. Aber ich habe wiederum gelesen, dass man das umgehen kann, indem man mit einer deutschen Kreditkarte ein 'Gift Certificate' im Amazon.com-Store kauft und dann diesen Gutschein seinem Amazon.com-Account hinzufügt, alle vorherigen Kreditkarten-Informationen löscht (wichtig!) und dann mit dem Gutscheinbetrag den Kindle und EBooks kauft.

Das habe ich aber, wie gesagt, nur gelesen und nicht selbst ausprobiert. Mich würde natürlich auch interessieren, ob das wirklich funktioniert. Hat jemand von Euch so seinen Kindle gekauft und kann von seinen Erfahrungen berichten?

Samstag, 15. August 2009

PDFs auf dem Kindle lesen

Ein Nachteil, den der reguläre Kindle 2 gegenüber dem Kindle DX hat, ist, dass man PDF nicht einfach auf den Kindle "ziehen" kann, sondern sie erst in ein AZW-Dokument umwandeln muss.
Ist aber auch nicht schwer. Hier zeige ich, wie's geht:

Zunächst habe ich mir bei http://www.digbib.org Das Urteil von Franz Kafka als PDF heruntergeladen. Das gibt es da übrigens kostenlos.

Dann schicke ich das PDF als Anhang einer Email an:
"KindleBenutzername"@free.kindle.com
Die Betreffzeile und die Nachricht kann dabei leer sein.



Darauf bekommt man innerhalb von weniger Minuten folgende Email vom Amazon Support:


Man klicke auf den blau markierten Link ("Das_Urteil_.azw"), darauf öffnet sich Amazon.com als neuer Tab und man muss sich mit seinen Accountdaten einloggen. Sobald dies geschehen ist, wird der Download der .AZW-Datei angeboten:


Nun klicke man einfach auf "OK" und die .AZW Datei befindet sich auf dem Desktop.


Dann geht es weiter wie bei jedem normalen EBook:
- Kindle per USB an den Computer anschließen.
- Dokument per Drag-and-Drop in den Ordner 'documents' des Kindle-Laufwerks ziehen.
(Zur Detailanleitung "Wie lade ich in Deutschland EBooks für den Kindle herunter?")

Fertig.



Das geht mit jedem PDF-Dokument. Ich habe mir neulich versuchsweise mein DeutscheBahn Online-Ticket als PDF auf den Kindle gezogen. Fazit: Funktioniert. Aber 'übersichtlich' sieht anders aus. Die eine PDF-Seite war auf 10 Kindle-Seiten verteilt.

Mittwoch, 12. August 2009

Artikel: Spiegel Online testet den Kindle

Jens Jeep von Spiegel Online hat den Kindle in seinem USA-Urlaub ausprobiert und ebenfalls einen Erfahrungsbericht geschrieben. Hier geht's direkt zum -> Artikel.

P.S.: Eine kleine Anmerkung zu dem Schluss des Artikels: Apple hat bereits klar gestellt, dass es den iTunes BookStore nicht geben wird, sondern dass sie sich in Sachen Content-Bereitstellung Amazon anschließen werden.

Montag, 3. August 2009

Basic Q&A: Funktioniert der Kindle in Deutschland?

Q: Funktioniert der Kindle in Deutschland?
A: Ja, er funktioniert.
Allerdings kann muss man ihn an den Computer anschließen, um neue Bücher/Zeitschriften/Zeitungen herunterzuladen. In den USA läuft der Download äußerst praktisch und ortsunabhängig über das Handynetz ('Whispernet'). In Deutschland funktioniert das nicht. Daher muss man den Kindle - wie den Sony Reader auch - per USB an den Computer anschließen.

Q: Wo bekomme ich einen Kindle? Bei Amazon.de gibt es ihn nicht.
A: Ja, Amazon.de hat ihn (noch) nicht im Programm. Bislang bekommt man den Kindle nur bei Amazon.com. Allerdings kann man ihn sich dann auch nicht einfach nach Deutschland liefern lassen. Man braucht eine amerikanische Lieferadresse und eine amerikanische Kreditkarte. Das ist der Haken.
Natürlich gibt es ihn inzwischen auch bei Ebay. Allerdings für absurde 489 €.

Q: Woher bekomme ich Content für meinen Kindle?
A: Auch von Amazon.com. Speziell für den Kindle bearbeitete Bücher haben die Dateiendung ".azw". Die meisten Ebook-Anbieter hierzulande (libri.de, buecher.de, hugendubel.de, thalia.de, mayersche.de aber auch auf der Webseite oder im Laden mancher kleiner unabhängiger Buchhandlung!) bieten ihre Ebooks im EPUB-Format an. Dieses Format ist speziell auf den Sony Reader zugeschnitten und kann vom Kindle nicht angezeigt werden. Manche Onlinebuchhandlungen (hugendubel.de, z.B.) bieten ihre Ebooks allerdings auch im PDF Format an. Mit PDF kann der Kindle umgehen.

Q: Woher bekomme ich deutsche ebooks für den Kindle?
A: Entweder als PDF von oben genannten Online-Buchhandlungen, als PDF-Datei in einem der vielen Ebook-Downloadplattformen (z.B. Projekt Gutenberg; eine gute Übersicht über die Plattformen bietet www.buecher-sucher.de/ebooks.php). Ein Handvoll der gemeinfreien deutschen Bücher finden sich auch bei Amazon.com. Amazon.de bietet noch keine Ebooks an.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Seitenzahlen

Ein Buch zu lesen ist immer auch eine Leistung. Es ist anstrengender, als sich vom Fernseher berieseln, oder sich auf Facebook von Seite zu Seite treiben zu lassen; es erfordert eine bewusste Entscheidung, man muss sich Zeit nehmen, sich konzentrieren.

Um so befriedigender ist es nachher, wenn man mal konzentriert und nicht nur in der U-Bahn oder beim Warten auf den Bus mehr als 10 Seiten am Stück gelesen hat. Man klappt das Buch zu und hat das Gefühl etwas geleistet zu haben. Der Grad dieser Leistung hängt natürlich von vielen Faktoren ab, der Stilebene, des Themas aber auch und vor allem von der Dicke des Buches.

Warum sind wir besonders stolz, die Buddenbrooks oder Anna Karenina gelesen zu haben? Ich würde behaupten: Auf der oberflächlichen Plot und Stilebene sind beide ziemlich leicht zu lesen. Es ist, weil sie so dick sind. Die Seitenzahlen repräsentieren die Zeit, die man in das Lesen eines Werks investiert hat.

Oft sagt man, man hat schon 280 von 350 Seiten geschafft und beziffert so den eigenen Lesefortschritts. Dass das Gefühl, viele Seiten geschafft zu haben, sehr befriedigend sein kann, darauf weist auch der jünste Erfolg dicker Bücher hin, seien es nun Harry Potter oder die Biss/Twighlight-Serie.

Wie verhält es sich aber nun beim Kindle? Hier kann man den eigenen Lesefortschritt nicht anhand der Position den Lesezeichens im Buchblock erkennen. Hier gibt es nicht einmal Seitenzahlen! Das Buch liegt als fortlaufendes Dokument vor und wird dann anhand der gewählten Schriftgröße auf die angezeigten Kindle-Seiten verteilt.

Die Position im Dokument wird stattdessen in Prozent und in sogenannten "Locations" angegeben:


Ich muss zugeben, dass ich mit diesen Locations nicht viel anfangen kann. Aha, nun bin ich auf Position 1000-1008 von 4209. Oder auf 7341-46 von 13188. Daraus kann ich ungefähr ersehen, dass ich bei ersterem Buch ca. bei einem Viertel und bei letzterem ungefähr bei der Hälfte bin. Was mir auch die 23% bzw. 55% sagen. Der einzige leserelevante Informationsmehrwert der "Locations" ist, dass man ein Gefühl für die Länge des Buches bekommt. Buch 2 scheint erheblich länger zu sein, als Buch 1 (kein Wunder! Buch 2 ist Anna Karenina). Wofür die Locationangabe allerdings nützlich sein dürfte, ist für das exakte Zitieren. Aber ich als Leser-zu-nicht-akademischen-Zwecken könnte auf diese Anzeige gut und gerne verzichten.

An die Prozentangaben aber habe ich mich ziemlich schnell gewöhnt. Ich bin jetzt nicht mehr "auf Seite 136", sondern "bei 47%" und finde das gar nicht so gravierend. Auch physische Seitenzahlen sind keine unumstößlichen Wahrheiten, sondern das Ergebnis von einem fortlaufenden Dokument, das von einem Hersteller in einen Satzspiegel gebracht wird und die je nach Schriftgröße, -art und Rand variieren.

Nun werde ich eben zu spät kommen, abends das Licht noch nicht ausschalten oder nicht ans Telefon gehen, nicht "weil ich noch 5 Seiten habe", sondern "weil ich bei 99% bin".
Nur die dicken Buchrücken der Buddenbrooks, der Wohlgesinnten und von Anna Karenina im Regal als Trophäen der vollbrachen Leistung, die wird der Kindle nicht ersetzen können.

Freitag, 24. Juli 2009

Deutsche Zeitungen und Zeitschriften auf dem Kindle?

Zunächst vielen Dank an Kirsten, die mir die Frage gemailt hat, ob man deutsche Zeitungen und Zeitschriften auf dem Kindle lesen kann.

Die Antwort: Man kann.
Im Amazon Kindle Store unter Kindle Newspapers > Germany, bzw. Kindle Magazines.
Aber leider bislang nur ganz wenige, nämlich: die FAZ, das Handelsblatt und die Wirtschaftswoche (Verlagsgruppe Handelsblatt). Das war es auch schon.

Die FAZ und das Handelsblatt kosten $14.99 im Monatsabonnement bzw. $0.75, falls man nur eine einzelne Ausgabe kauft, die Wirtschaftswoche $7.99 pro Monat oder $2.99 pro Einzelausgabe.

Ausgeliefert werden die Ausgaben, die einen Großteil der Artikel (bei der FAZ ca. 60 Artikel pro Tag), nicht aber alle, und v.a. nicht alle Bilder und Börsenkurse enthalten, in den USA wireless per Whispernet, in Deutschland wieder durch Anstöpseln an den Computer (siehe Gebrauchsanweisung). Verfügbar sind sie ab ca. 2 Uhr nachts (CentralEasternTime).
Die Darstellung ist vergleichbar mit dem Lesen einer Zeitung im Internet. Da man den Computer aber auch für das Herunterladen braucht hat diese Funktion für den Leser in Deutschland also nur den Vorteil, dass er mit der Zeitung mobil ist.

Die Nichtdeutschmuttersprachlichen Leser der Kindleausgabe von FAZ&Co in den USA fordern übrigens auch ein Deutsch-Wörterbuch als Zusatzfunktion. Wer weiß, vielleicht wird der Kindle ja wirklich als Lernmittel seinen großen Durchbruch erleben?

Montag, 20. Juli 2009

Meine Lieblingsfunktion: das Wörterbuch

Zugegeben, Amazon macht es einem nicht gerade einfach, den Kindle außerhalb der USA zu nutzen. Man braucht eine amerikanische Kreditkarte, eine amerikanische Lieferadresse und der Download von Büchern ist auch etwas umständlicher als in den USA (siehe dieser Blogeintrag). Dabei hat der Kindle eine Funktion, die meiner Ansicht nach von der englischsprachigen Führungsriege von Amazon mit ihrem Scheuklappenblick auf den US-Markt noch völlig unterschätzt wird: das Wörterbuch. So einfach und doch revolutionär in Kombination mit einem Lesegerät. Die USP für jeden, der seinen Englischwortschatz erweitern will!

Man navigiere mit den kleinen Joystick den Cursor (der blinkende Balken, siehe Photo unten)vor das unbekannte Wort. Was bitte ist 'Plimsoll'? Und prompt erscheint eine Kurzerklärung am unteren Rand des Bildschirms. Sollte man eine ausführlichere Erklärung benötigen, muss man einfach die Return-Taste drücken et voilà.


Mit 'plimsoll' habe ich - zugegeben - ein extremes Beispiel ausgesucht. Das Wörterbuch hilft aber nicht nur bei exotischen Sacherklärungen, sondern auch schon bei den einfachsten Verben, die einem gerade entfallen sind.
Was für eine wundervolle Funktion für uns Englischlernende! Vorbei sind die Zeiten, in denen man neben dem Buch noch ein Wörterbuch liegen hat und den Lesefluss durch mühsames Nachschlagen unterbrechen muss! Ich wünschte, ich hätte The Corrections damals schon auf dem Kindle lesen können.
Was wir nun brauchen, sind Kindle-Worterklärungen und Kindle Ebooks auch in weiteren Sprachen! Auf geht's, Amazon!

Montag, 13. Juli 2009

Wie lade ich in Deutschland Ebooks für den Kindle herunter?

Ja, wir haben es schon schwer. Wir können nicht einfach überall mit unserem Kindle über's Handynetz im Kindle-Shop stöbern und - egal wo wir uns befinden - innerhalb weniger Sekunden ein Buch auf unserem geliebten Lesegerät haben.

Das bleibt den Amis vorbehalten (zumindest so lange, bis Amazon und T-Mobile oder Vodafone sich geeinigt haben) und wir müssen unsere ebooks nach wie vor über die Amazon-Seite auf den Computer laden und von dort per USB auf den Kindle verschieben. Schwer ist das auch nicht. Im Prinzip wie beim iPod, bis auf, dass sich der Kindle nicht automatisch synchronisiert, sondern manuell auf den Kindle verschoben werden muss.

Hier eine Step-by-stey Anleitung ganz en detail, wie das Herunterladen von ebooks auf den Kindle in Deutschland funktioniert:

Man nehme such sich ein Ebook des Begehrens im Amazon.com Kindle Bookstore aus. Meine Wahl ist auf Jeff in Venice von Geoff Dyer gefallen. Das sieht dann so aus:


In der rechten oberen Ecke befindet sich das grüne Kästchen "Buy now with 1-Click". Dort stelle man zunächst bei "Send wirelessly to" den Namen seines Kindles ein und drücke dann besagte "Buy now with 1-Click" Taste. Nun muss man sich mit dem (amerikanischen!) Amazon-Account anmelden unter dem auch der Kindle registriert ist.

Da uns das ebook aber ja leider nicht wirelessly zugesandt werden kann, klicken wir in die Menü-Registerkarte "Manage your kindle" in der oberen rechten Ecke.

Dort finden wir dann die Auflistung "Your Orders", bei der unser neuster Schatz ganz oben stehen sollte.


Rechts neben Titel, Autor und Bestelldatum befindet sich ein drop-down-Menü "Download/Send to...". Hier hat man die Wahl zwischen "Computer" und seinem Kindle. Man wähle "Computer".

Nun erfolgt ein ganz normaler Download-Vorgang. Man wähle "Datei speichern". (Der Dateityp ist übrigens 'AZW'.)



Nun erscheint das AZW-Dokument auf dem Desktop (oder wohin immer man seine Downloads speichert). Spätestens jetzt sollte man seinen Kindle per USB an den Computer anschließen.

Nun wird "Kindle" als neues Laufwerk erkannt. Man klicke darauf und erhält sieht folgende 4 Ordner:
Nun ziehe man das AZW-Dokument per Drag-and-Drop in den Ordner 'documents'.

Et voilà.
Nun kann ich Jeff in Venice auf meinem 'Karl' lesen.

Donnerstag, 9. Juli 2009

News: Amazon senkt Kindle-Preis

Amazon hat den Preis des Kindle von 360$ auf 299$ gesenkt.
Damit ist der Kindle zumindest etwas näher an den Konkurrenzprodukten: Der Sony-Reader kostet aktuell 280$, der weniger bekannte Cool-er 250$.

Erste Eindrücke: Augenfreundlichkeit und Haptik

Wir hatten einen tollen ersten Tag zusammen, mein Kindle und ich. Ich habe etliche Samples (Probekapitel) kostenlos heruntergeladen, drei gemeinfreie Bücher und ein "richtiges" E-Book (Eat, Pray, Love von Elizabeth Gilbert), ich habe im Sessel und im Bett gelesen, den Kindle in der Handtasche verstaut und für die U-Bahn-Fahrt wieder ausgepackt.

Mit der detailierten Gebrauchsanweisung werde ich mich bei Gelegenheit auseinandersetzen (die Ergebnisse werde ich dann an dieser Stelle veröffentlichen), aber glücklicherweise geht schon eine ganze Menge intuitiv.

Da wir schon von intuitiv sprechen, intuitiv würde ich sagen, dass ich das Lesen auf dem Papier dem auf dem Computerbildschirm definitiv vorziehe. Allerdings finde ich das Lesen auf dem Kindle wesentlich unanstrengender als auf einem gewöhnlichen Bildschirm. Es lebe E-Ink! Das kann auch daran liegen, dass der Kindle 2 eben noch keine Farben darstellen kann und das Weiß auch nicht strahlend weiß ist, sondern eher dem augenfreundlichen Ton englischer Massenmarktpaperbacks mit riesigem Holzanteil entspricht.
Fazit: Das Lesen auf dem Kindle 2 ist sehr angenehm.

Haptik: Auch ein sehr kritischer Punkt. Ja, es ist wundervoll, ein Buch in der Hand zu halten. Vor allem wenn es neu ist und noch ganz frisch nach Leim und Farbe riecht. Aber der Kindle hat auch keine üble Haptik. Ich habe mir einen Amazon-Lederumschlag dazu bestellt (auf die 30$ kam es auch nicht mehr an) und der liegt sehr angenehm in der Hand. Der bloße Kindle wäre mir schon wieder zu dünn. Aber mit Umschlag hat er sogar eine wertigere Haptik als ein konventionelles Buch.
Fazit: Mit Umschlag ist der Kindle sehr angenehm zu halten.

Mittwoch, 8. Juli 2009

Münchner Kindl(e)


Er ist da, mein Münchner Kindl(e)! Frisch importiert aus den USA.

Montag, 29. Juni 2009

Deutschland muss warten

Laut Wirtschaftswoche muss sich Deutschland wohl noch etwas gedulden, bis der Kindle auch hier auf den Markt kommt.

Der größte Vorteil des Kindles gegenüber dem Sony Reader ist wohl die überaus praktische (und verführerische) Möglichkeit, Bücher jederzeit und überall wireless über das Handynetz herunterzuladen. Habe das in den USA ausprobiert; geht wirklich so schnell wie das Versenden einer SMS! Den Sony Reader (und in D auch den importierten Kindle) dagegen muss man erst an den Computer anschließen und über seinen Account Bücher herunterladen (wie genau, dazu bald mehr).

Nun sind - laut Wiwo - die Verhandlungen von Jeff Bezos (Amazon) mit Vodafone und T-Mobile bezüglich einer Handynetznutzung gescheitert. Vodafone und T-Mobile wollten mehr Gebühren für die Netznutzung, als Amazon bereit war zu zahlen. Und ohne Key Feature auch kein Launch... Damit wird es immer unwahrscheinlicher, dass der Kindle (wie gemunkelt) im Oktober zur Buchmesse seinen Deutschland-Start erleben wird.

Sonntag, 31. Mai 2009

Kindle 1 vs. Kindle 2

Mich überrascht es immer wieder, dass so viele Leute teure Versionen 1.0 von Geräten kaufen. Jedem ist doch klar, dass die 1.0er voller Bugs, Macken, schlicht und ergreifend: unausgereift sind. Auch im Bezug auf Design:


Der Kindle 1 sieht ungleich unsymmetrischer aus. Das Design ist unruhig, das Plastik wirkt billig, das Display ist schlechter (4 Graustufen vs. 16 Graustufen). Der iPodisierte Kindle 2 dagegen ist schon recht hübsch. Auch der neuste Anbieter von Ebooks, Cool-er, hat verstanden, dass das Ebook mehr ist als ein Textanzeigegerät. Es ist ein Accessoire.
Doch zurück zur Frage, warum kaufen einige ungeduldige Leute (sog. 'early adopters') überhaupt noch die ersten unausgereiften Versionen? Sei es nun Kindle, iPhone oder vor einigen Jahren ein Navigationsgerät, obwohl längst klar war, dass die nächste Version eine automatische Stauerkennung hat und bei der man nicht erst 15 Minuten im Kreis fahren muss, bis eine Satellitenverbindung hergestellt ist.
Es fällt auf, dass die early adopters in den USA wohl am zahlreichsten ist, was wahrscheinlich sowohl daran liegt, dass das meiste technologische Zeug dort erfunden wird, aber auch, dass "neu" in der amerikanischen Kultur einen Wert an sich darstellt.
Dementsprechend reagieren auch Firmen darauf, indem sie meist die erste/Beta-Version erst einmal in den USA herausbringen und erst mit der nächsten Version den Rest der Welt erobern. Außer Google, bei denen ist alles "Beta", schon aus Versicherungsgründen. Aber dafür bezahlt auch niemand 400 Dollar.

Die wichtigen Veränderungen in Kürze:
  • zunächst eine Nicht-Veränderung: das Display ist gleich groß geblieben (6 inch) - aber für Größenwahnsinnige (= Studenten und Wissenschaftler) gibt es jetzt das Kindle DX
  • die Tasten sind kleiner, aber trotzdem leichter zu bedienen
  • das Rädchen zum Scrollen wurde ersetzt durch einen Joystick
  • alle Prozesse (Navigation, Umblättern etc.) geht schneller
  • die Vorlesefunktion (die Deklaration als "experimental feature" heißt hier wohl soviel wie "beta")
Die gute Nachricht lautet also: der Kindle 2 ist viel besser als der Kindle 1. Man wäre blöd, nicht darauf gewartet zu haben.
Die schlechte Nachricht lautet: der Kindle 3 wird noch viel besser sein. Und ich werde blöd sein, nicht darauf gewartet zu haben.

Sonntag, 24. Mai 2009

Es gibt es noch, das Wachstum

Um die Wartezeit auf mein ganz persönliches elektronisches Lesegerät zu überbrücken, halte ich mich (und die werten Leser dieses Blogs) mit Statistiken bei Laune.
Voilà:
Gerade kamen mal wieder neue Zahlen aus Nordamerika von der AAP (Association of American Publishers) und dem IDPF (International Digital Publishing Forum), die wiederum von 12-15 Verlagen deren Verkaufszahlen bekamen.
Im März 2009 wurden $ 10.000.000 Dollar mit Ebooks umgesetzt (bei solchen Zahlen bekommen deutsche Verleger gerne schon mal Herzrasen), das entspricht einer Steigerung von 110,4% im Vergleich zum Vorjahr (März 2008 waren es noch 4,7 Mio.).
Das ergibt eine sehr hübsche Kurve, die hier zu bewundern ist. Da lacht das rezessionsgebeutelte Verlegerherz.

Dienstag, 19. Mai 2009

Vorfreude

So, mein ganz persönlicher Kindle ist nun bestellt und wird voraussichtlich am Freitag das Haus der Schwiegergroßeltern erreichen, wo ich ihn dann bald in die Arme schließen kann.
Und dann gibt's first-hand Erfahrungsberichte!

Montag, 18. Mai 2009

Überraschende Zahlen zum Kindle

E-books polarisieren. Untergang des Abendlandes vs. große Hoffnungen in die Literatur 2.0 und die Erschließung des jungen, interaktivmediensüchtigen Publikums.
Umso besser mal ein paar handfeste Zahlen (ja, die Zahlen kommen aus den USA und beziehen sich nur auf den Kindle) zu bekommen.

Drei große Überraschungen waren für mich dabei:
  1. Die größte Lesergruppe sind nicht die Computer-Kids oder die digitale Bohème aus Twentysomethings und Thirtysomethings sondern "ältere Leser".
  2. Dementsprechend dominieren Romane die Kindle Downloads (80% der Top 25 Kindle Bestseller sind Romane und 75% der Top 100). Romane machen beim Kindle somit einen größeren Teil aus, als bei den 'physischen' Buchverkäufen Amazons.
    In Anbetracht dieser Tatsache war es entweder sehr klug, den Kindle DX (der Kindle in Übergröße, der vor allem für Fachbücher und Zeitungen gedacht ist) auf den Markt zu bringen, oder sehr dumm.
  3. Klassiker machen einen großen Teil der Verkäufe im Kindle-Format aus. Genaugenommen sind 35% aller verkauften Kindle-Romane Klassiker! (Im Vergleich zu 14% der konventionellen Verkäufe)
Außerdem belegen die neuen Zahlen, die Amazon CEO Jeff Bezos letzte Woche der Öffentlichkeit präsentierte (und die Publishers Marketplace im Gespräch mit zahlreichen Verlagen überprüft und bestätigt hat), dass der Kindle vom amerikanischen Markt sehr, sehr gut aufgenommen wurde.
  • 35% aller Bücher, von denen es Kindle-Ausgaben gibt, werden als Kindle-Ausgaben gekauft. (Das ist dreimal so viel wie im Oktober 2008 und Februar 2009)
  • Die Verkaufszahlen von Kindle-Ausgaben haben sich von Februar zu März 2009 verdoppelt. (Die kostenlosen Downloads ausgeschlossen.)
Dennoch, einige Fragen bleiben offen:
  • Welchen Anteil an den Downloads machen die iPhones aus?
  • Amazon hat auch noch keinerlei Auskunft zu den Verkäufen von Kindle-Lesegeräten gegeben. Experten gehen von einer Zahl zwischen 900.000 und 1.000.000 (Kindle 1 + Kindle 2) aus.
  • Kaufen Kindle-Besitzer alternativ oder zusätzlich zum guten alten Buch? Letztes Jahr hatte Amazon eine Statistik veröffentlicht, dass Kindle-Besitzer weiterhin die selbe Anzahl an gedruckten Büchern kaufen, aber zusätzlich (pro Monat nehme ich an) 1,6 - 1,7 elektronische Bücher. Aber, wie gesagt, dass sind alte Zahlen und seitdem hat sich viel getan. Es wäre an der Zeit, diese Statistik auf den neusten Stand zu bringen.
Fazit: Frührentner lesen auf ihrem Kindle die Odyssee und kaufen dennoch nach wie vor die selbe Anzahl an gedruckten Büchern bei dem Buchhändler ihres Vertrauens.
Irgendwie hatte ich mir den Untergang des Abendlandes anders vorgestellt.

Samstag, 16. Mai 2009

Blogs für Kindle verfügbar machen

Blogger können nun ihr Blog auch für den Kindle verfügbar machen und dabei - so verspricht Amazon - sogar über Abonnements Geld verdienen! Nun ja, für die Meisten von uns springen am Ende wahrscheinlich nur Centbeträge dabei heraus. Aber es gilt das olympische Motto.

Zur Registrierung geht' s hier!

Donnerstag, 14. Mai 2009

Artikel: Wörterbericht oder 'Der Grillanzünder der Bücherwelt'

"Kindle spricht man Kindel, das klingt für deutsche Ohren nach Kindchen, sehr nett, sehr niedlich, auch wenn sich hinter dem englischen Begriff ein kalter Computer verbirgt. Kindle ist ein Lesegerät für Bücher und neuerdings sogar für Zeitungen. Kindle ist aber noch mehr, Kindle ist Anmaßung. Denn übersetzt heißt das Wort anzünden, anfachen. Das Gerät behauptet also, es sei so etwas wie der Grillanzünder der Bücherwelt. Ohne Kindle sind literarische Texte nichts als kalte Kohlen. Erst wenn sie auf seinem Bildschirm aufscheinen, erwachen sie zum Leben, beginnen sie zu leuchten und können ihre ästhetische Hitze entwickeln. Allein Kindle sei Dank können wir uns an Büchern entzünden! Erst die Technik gebiert den Geist! Es zündelt also mächtig im Wörtchen Kindle. Alle alten Ideen vom Buch aus Papier lässt es in Flammen aufgehen. Und lang wird's nicht mehr dauern, dann nennen wir das Weihnachtsbuchgeschäft nur noch Christkindlemarkt."
Von: Hanno Rauterberg, Die Zeit, 07.05.2009

Montag, 11. Mai 2009

Gerüchteküche: Kindle Launch in Deutschland

Amazon sei dabei, den Launch des Kindle für Deutschland vorzubereiten. So weit, so unspektakulär. Ist doch der deutsche hinter dem englischsprachigen Buchmarkt der zweitgrößte weltweit. Und bislang hat Amazon das E-Book Geschäft hierzulande völlig der Sony-Libri-Thalia-Allianz überlassen. Dass dies nicht ewig so bleiben wird, davon ist auszugehen.

Viel interessanter ist der Grund, der für diese Vermutung angegeben wird:
Auf Amazon.com sei nämlich schon 1 (sic!) deutschsprachiges E-Book zu erwerben. Ein medizinisches Fachbuch in deutscher Sprache.

Na dann, klarer Fall! Der Kindle kommt!
Ich hoffe trotzdem, dass Amazon bis dahin noch ein wenig an der Programmvielfalt arbeiten wird.

Freitag, 8. Mai 2009

Kleine Presseschau zum E-Book und Artikelempfehlung

Bin im Netz auf einen sehr interessanten Artikel im Wall Street Journal gestoßen, der - im Unterschied zu den meisten deutschen Artikeln - mit dem Aufstieg des E-Books weder den Untergang des Abendlandes gekommen sieht, noch die aufklärerische Befreiung der Autoren und deren Werken (z.B. Jürgen Neffe: Es war einmal. Die Ära des gedruckten Buches geht zu Ende. Kein Grund zur Trauer; dieser ZEIT-Artikel hat in der Branche für einen schmerzvollen Aufschrei gesorgt).

Nein, Johnsons Artikel ist erfrischend ausgewogen. Er beleuchtet die negativen Seiten des verstärkten E-Lesens (konzentriertes Lesen und Eintauchen in den Text nur noch eingeschränkt möglich), die Chancen für das buchverteibende Gewerbe (Spontankäufe!) und das lesende oder schreibende Individuum (kollektives Lesen! Links! Austausch!) und prognostiziert Dinge, deren Beurteilung als positiv oder negativ jedem selbst überlassen ist. Das Comeback des Cliffhangers zum Beispiel.

Enjoy:
  


Donnerstag, 7. Mai 2009

Fragen über Fragen

Nun ist es leider nicht so einfach, sich in Deutschland einen Kindle 2 zu organisieren. Dazu braucht man zunächst einmal eine amerikanische Kreditkarte und eine amerikanische Postadresse. Den Familienbanden sei Dank, war das bei mir kein Problem.

Auftritt Stimme der Vernunft: Aber, Eva, das will alles gut durchdacht sein! Kannst Du denn damit überhaupt in Deutschland E-Books herunterladen? Oder nur von Amazon.com? Und überhaupt, funktioniert das nicht alles über das Handynetz?
Eva: Guter Punkt, Stimme der Vernunft, da werde ich einmal nachfragen.

Zwei Emailanfragen beim "Express-Email-Kundenservice" von Amazon verhallen unbeantwortet.

Akt II:
Amazon-Kundentelefonservice: "Willkommen bei Amazon.de. Um Ihre Anfrage an den richtigen Mitarbeiter weiterzuleiten, wählen Sie bitte eine der folgenden Optionen. Drücken Sie "1" für Fragen zu einer Bestellung bei Amazon oder Amazon Marketplace. Wenn Sie Fragen zum MP3-Download haben, drücken Sie bitte die "2". Drücken Sie "3" falls sie eine Frage als Amazon-Marketplace -Verkäufer haben."

Fragen zu Produkten werden offensichtlich gar nicht angenommen. Ach, gute alte Buchhandlung. Ich drücke die "1" und gerate an eine freundliche Dame.
- "Ja, guten Tag, ich hätte eine Frage zum Kindle 2."
- "Zu was?"
- "Zum Kindle"
- "Was ist das?"
- "Das elektronische Lesegerät von Amazon."
- Schweigen.
- "Ihr E-Book Reader."
- "Und was für eine Frage haben Sie dazu?"

Ich schildere Ihr meine Frage. Kann ich damit auch in Deutschland E-Books herunterladen? Gibt es Erfahrungswerte?
- "Ja, das können Sie auf jeden Fall."
- "Sind Sie da sicher? Oder wissen Sie, an wen ich mich da sonst wenden könnte?"
- "Nein, nein ich bin mir da 100%ig sicher."
Ich wende nicht ein, dass Sie vor einer Minute noch nicht mal wusste, was ein Kindle ist. Ich bedanke mich artig für das Gespräch und lege auf.

Auch dem nächsten Mitarbeiter, den ich in der Leitung habe, muss ich erst erklären, was ein Kindle ist. Doch er vertritt eine andere Meinung.
- "Wissen Sie, das geht bei uns nicht, hier in Deutschland gibt es doch die Buchpreisbindung, das heißt, dass ein Buch immer nur zum selben Preis verkauft werden darf."
Aha, das wird nun also mal wieder eine Buchpreisbindungsdiskussion.
- "Aber den Sony Reader gibt es doch hier auch. Und für den sind Inhalte auf Thalia.de erhältlich. Und etliche Verlage bieten das auf Ihren Seiten auch an. Für die gilt doch auch die Buchpreisbindung."
Der freundliche Mitarbeiter bittet mich, zu warten, er möchte sich kurz mit Kollegen besprechen. Fünf Minuten später ist er wieder in der Leitung. Er dankt mir für meine Geduld. Also, er habe sich informiert und er und seine Kollegen seien sich einig, dass die E-Books in Deutschland nicht auf den Markt kommen würden.
Wegen der Buchpreisbindung.

Ich gebe auf und schreibe eine Email-Anfrage an Amazon.com.
Nach zwei Stunden ist die Antwort da.
In Deutschland könne man problemlos die englischen E-Books von Amazon.com per Computer (also nicht über das Handynetz) herunterladen. Damit habe man schon Erfahrungen gemacht. Einzige Voraussetzung sei eine amerikanische Kreditkarte. Wann es auch deutsche E-Books auf Amazon.de zum Herunterladen gäbe, ließe sich allerdings noch nicht sagen.
God bless America.

Mittwoch, 6. Mai 2009

Wie alles begann...

Es war einmal an einem sehr regnerischen Tag vor nicht allzu langer Zeit, als ich beschloss, mir einen Kindle 2 zuzulegen. Seit dem Abitur habe ich immer in irgendeiner Kapazität in der Buchbranche gearbeitet, tue das nach wie vor und bin beeindruckt von der Panik, die ob der E-Books herrscht. Der Untergang des Abendlandes. Das glaube ich nicht, bevor ich es nicht selbst gesehen habe.