Donnerstag, 7. Mai 2009

Fragen über Fragen

Nun ist es leider nicht so einfach, sich in Deutschland einen Kindle 2 zu organisieren. Dazu braucht man zunächst einmal eine amerikanische Kreditkarte und eine amerikanische Postadresse. Den Familienbanden sei Dank, war das bei mir kein Problem.

Auftritt Stimme der Vernunft: Aber, Eva, das will alles gut durchdacht sein! Kannst Du denn damit überhaupt in Deutschland E-Books herunterladen? Oder nur von Amazon.com? Und überhaupt, funktioniert das nicht alles über das Handynetz?
Eva: Guter Punkt, Stimme der Vernunft, da werde ich einmal nachfragen.

Zwei Emailanfragen beim "Express-Email-Kundenservice" von Amazon verhallen unbeantwortet.

Akt II:
Amazon-Kundentelefonservice: "Willkommen bei Amazon.de. Um Ihre Anfrage an den richtigen Mitarbeiter weiterzuleiten, wählen Sie bitte eine der folgenden Optionen. Drücken Sie "1" für Fragen zu einer Bestellung bei Amazon oder Amazon Marketplace. Wenn Sie Fragen zum MP3-Download haben, drücken Sie bitte die "2". Drücken Sie "3" falls sie eine Frage als Amazon-Marketplace -Verkäufer haben."

Fragen zu Produkten werden offensichtlich gar nicht angenommen. Ach, gute alte Buchhandlung. Ich drücke die "1" und gerate an eine freundliche Dame.
- "Ja, guten Tag, ich hätte eine Frage zum Kindle 2."
- "Zu was?"
- "Zum Kindle"
- "Was ist das?"
- "Das elektronische Lesegerät von Amazon."
- Schweigen.
- "Ihr E-Book Reader."
- "Und was für eine Frage haben Sie dazu?"

Ich schildere Ihr meine Frage. Kann ich damit auch in Deutschland E-Books herunterladen? Gibt es Erfahrungswerte?
- "Ja, das können Sie auf jeden Fall."
- "Sind Sie da sicher? Oder wissen Sie, an wen ich mich da sonst wenden könnte?"
- "Nein, nein ich bin mir da 100%ig sicher."
Ich wende nicht ein, dass Sie vor einer Minute noch nicht mal wusste, was ein Kindle ist. Ich bedanke mich artig für das Gespräch und lege auf.

Auch dem nächsten Mitarbeiter, den ich in der Leitung habe, muss ich erst erklären, was ein Kindle ist. Doch er vertritt eine andere Meinung.
- "Wissen Sie, das geht bei uns nicht, hier in Deutschland gibt es doch die Buchpreisbindung, das heißt, dass ein Buch immer nur zum selben Preis verkauft werden darf."
Aha, das wird nun also mal wieder eine Buchpreisbindungsdiskussion.
- "Aber den Sony Reader gibt es doch hier auch. Und für den sind Inhalte auf Thalia.de erhältlich. Und etliche Verlage bieten das auf Ihren Seiten auch an. Für die gilt doch auch die Buchpreisbindung."
Der freundliche Mitarbeiter bittet mich, zu warten, er möchte sich kurz mit Kollegen besprechen. Fünf Minuten später ist er wieder in der Leitung. Er dankt mir für meine Geduld. Also, er habe sich informiert und er und seine Kollegen seien sich einig, dass die E-Books in Deutschland nicht auf den Markt kommen würden.
Wegen der Buchpreisbindung.

Ich gebe auf und schreibe eine Email-Anfrage an Amazon.com.
Nach zwei Stunden ist die Antwort da.
In Deutschland könne man problemlos die englischen E-Books von Amazon.com per Computer (also nicht über das Handynetz) herunterladen. Damit habe man schon Erfahrungen gemacht. Einzige Voraussetzung sei eine amerikanische Kreditkarte. Wann es auch deutsche E-Books auf Amazon.de zum Herunterladen gäbe, ließe sich allerdings noch nicht sagen.
God bless America.

1 Kommentar:

  1. Endlich mal jemand, der sich dem Thema auch in Deutschland annimmt. Bin gespannt auf die Erfahrungen mit dem Kindle@Germany.

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