Freitag, 28. August 2009

Sony Touch Edition kommt im Oktober 2009

Sony wird seinen E-Reader 'Touch Edition' Mitte Oktober - zeitgleich zur Buchmesse - in den deutschen Markt einführen.

Das Gerät hat einige Neuerungen gegenüber dem Vorgänger PRS-505: ein Touch Screen, ein englisches Wörterbuch, Such-, Markierungs- und Notizfunktion auch das Design hat sich verändert. Auch hier (wie beim Kindle 2 vs. Kindle 1) hat sich letztendlich ein symmetrisches Design durchgesetzt. Warum man es (Vorbild Apple) nicht gleich symmetrisch versucht hat, sei dahingestellt. Ich vermute, man wollte sich an die Haptik und Optik eines Buchrückens anlehnen.

Hier ist also das neue Baby:

Technisch ist es dem Kindle noch unterlegen:
8 Graustufen vs. 16 Graustufen, Speicherplatz für 330 Ebooks vs. 1500 Ebooks

Auch die kabellose Buchübertragung per Handynetz ist noch nicht drin (die von Sony für die USA nun auch angeboten werden wird).

Aber am neuen Sony Touch Edition werden sich zwei Dinge zeigen:

1) Das erste ist technischer Natur: Wollen Leser ein Touch Screen bei Ihrem Buch?
Meine Vermutung wäre: Ja, ein Touch Screen wird sich über kurz oder lang durchsetzen.

2) Ist die Zeit der E-Reader reif für den Deutschen Buchmarkt?
Deutsche sind ja wie schon bemerkt 'Quality Adopter', sie kaufen nicht gerne Versionen 1.0. Sobald aber nachgebessert wurde setzt sich ein Gerät schnell durch (siehe iPhone). Noch sind die Verkäufe an Ebooks verschwindend gering - kein Wunder, da es hier immer noch kein Lesegerät gibt, das auf dem Stand der Zeit ist (was man von dem einzigen bislang erhältlichen Gerät, dem Sony PRS-505, nicht behaupten kann) und den ersten Betatest schon hinter sich hat.

Ob sich dann E-Reader auch in Deutschland durchsetzen werden, wird sich zeigen. Eines zeigt die Pressemitteilung von Sony jedenfalls: dass der Anbieter den deutschen Markt ernst nimmt.
Amazon wird sich beeilen müssen.

Nun liefert auch Google in EPUB

Am Mittwoch hat Google auf seinem hauseigenen Booksearchblog angekündigt nun die gescannten gemeinfreien Werke auch als EPUB anzubieten.
EPUB nimmt damit eine weiter Hürde auf dem Weg zum Standard-Ebook-Format (siehe Post vom 18. August).
(Wann) wird sich Amazon anschließen?

Freitag, 21. August 2009

Zahlen zum deutschen Ebook-Markt

Echte Zahlen sind rar zu der Entwicklung der internationalen Ebook-Märkte. Auch die neuste Studie der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) basiert nur auf einer Schätzung nach einer Befragung von 20.000 Verbrauchern. Aber immerhin.

Die GfK schätzt also nun, dass in Deutschland in der ersten Hälfte dieses Jahres 65.000 Ebooks verkauft wurden.

Das ist nicht viel. Zum Vergleich: Amazon verkauft (auch wieder schätzungsweise) pro Woche 10x so viel.

Ob die deutschen Leser einfach noch auf bessere Lesegeräte warten (Stichwort: USA als Early-Adopter, Deutschland als Quality-Adopter), die Preise zu hoch sind (neue Ebooks werden hierzulande meist zum Hardcoverpreis verkauft, der Durchschnittspreis, der 65.000 heruntergeladenen Ebooks lag jedoch bei 10,26 €) oder das ein Hinweis darauf ist, dass sich EBooks in Deutschland generell nicht durchsetzen werden? Wir werden sehen.

Dienstag, 18. August 2009

EPUB vs. AZW

Sony hat in einer Pressemitteilung die Ebookwelt wissen lassen, dass sie in Zukunft auch in den USA voll auf das EPUB-Format setzen werden. (Während Sony in Europa schon seit langem EPUB als Standardformat verwendet, bediente man sich in den USA bis jetzt des proprietären BBeB Formats.) Um die digitalen Rechte zu verwalten (DRM - Digital Rights Management) wird man auf ein Adobe Produkt zurückgreifen, das es zulässt, den Content auf verschiedene Endgeräte zu übertragen, ein offeneres Format also als das Amazon-eigene AZW.

Tatsächlich können heute alle handelsüblichen EBook-Reader außer dem Kindle EPUB lesen. Auch zeigt die Erfahrung aus dem Softwarebereich, dass es meist ein zumindest teilweise offenes Format ist, das sich letztendlich durchsetzt. Auch hat Amazon viel Kritik über sich ergehen lassen müssen, als bekannt wurde, dass widerrechtlich angebotene Exemplare von Orwells 1984 einfach von den Kindlen der Käufer entfernt wurden.

Es bleibt die Frage, ob Amazon seinen Kindle in naher Zukunft auch dem EPUB-Format öffnen wird, um nicht den Anschluss an ein Standardformat zu verlieren und den Wünschen der Kunden nach einer Öffnung des Formats zu entsprechen.

Meiner Ansicht nach wird sich diese Frage jedoch nicht allein an dem Markterfolg des neuen Sony Lesegeräts entscheiden, das im Herbst eingeführt werden wird und dass nun dann auch - wie der Kindle - Content kabellos herunterladen kann, wie auf zahlreichen Blogs gemutmaßt.

Ich glaube, dass ein ganz anderer Mitspieler hier den Ausschlag geben könnte: Apple.

Apples mit viel Spannung erwartetes Tablet, das wahrscheinlich diesen Herbst/Winter herauskommen wird, soll alles sein: Smartphone, iPod, Netbook und EBook-Reader. Bislang hat sich Apple in Sachen EBook komplett Amazon angeschlossen, sei es bei der Kindle-iPhone-Application, sei es bei der Ankündigung, keinen eigenen EBook-Content-Store anzubieten, sondern an den Amazon-Store zu verweisen. Würde Steve Jobs nun Jeff Bezos ans Herz legen, dem EPUB-Format eine Chance zu geben, würde dieser Wunsch sicher nicht verhallen...

Montag, 17. August 2009

Den Kindle doch nach Deutschland geliefert bekommen?

Da der Kindle-Launch in Deutschland wohl noch etwas auf sich warten lassen wird, bleibt uns nichts übrig, als zu warten. Oder sich den Kindle nach Deutschland liefern zu lassen ...

Allen Voraussetzungen (amerikanische Kreditkarte und Lieferadresse) zum Trotz gibt es wohl doch eine Möglichkeit, den Kindle nach Deutschland geliefert zu bekommen. Und zwar mit einem so genannten 'Mail Forwarding' (Anbieter: z.B. US Global Mail oder vPost). Ich habe einige Berichte gelesen, dass das gut funktioniert. Allerdings kommen noch Gebühren (Forwarding-Gebühren, Porto, Versicherung, Zoll) von bis zu 100$ hinzu.
Die deutlich stressfreiere Variante ist natürlich, sich den Kindle zu Freunden in den USA oder beim nächsten US-Besuch ins Hotel liefern zu lassen.

Aber was ist mit der amerikanischen Kreditkarte, ist die nicht auch eine Voraussetzung für den Kindle-Kauf? - Prinzipiell ja. Aber ich habe wiederum gelesen, dass man das umgehen kann, indem man mit einer deutschen Kreditkarte ein 'Gift Certificate' im Amazon.com-Store kauft und dann diesen Gutschein seinem Amazon.com-Account hinzufügt, alle vorherigen Kreditkarten-Informationen löscht (wichtig!) und dann mit dem Gutscheinbetrag den Kindle und EBooks kauft.

Das habe ich aber, wie gesagt, nur gelesen und nicht selbst ausprobiert. Mich würde natürlich auch interessieren, ob das wirklich funktioniert. Hat jemand von Euch so seinen Kindle gekauft und kann von seinen Erfahrungen berichten?

Samstag, 15. August 2009

PDFs auf dem Kindle lesen

Ein Nachteil, den der reguläre Kindle 2 gegenüber dem Kindle DX hat, ist, dass man PDF nicht einfach auf den Kindle "ziehen" kann, sondern sie erst in ein AZW-Dokument umwandeln muss.
Ist aber auch nicht schwer. Hier zeige ich, wie's geht:

Zunächst habe ich mir bei http://www.digbib.org Das Urteil von Franz Kafka als PDF heruntergeladen. Das gibt es da übrigens kostenlos.

Dann schicke ich das PDF als Anhang einer Email an:
"KindleBenutzername"@free.kindle.com
Die Betreffzeile und die Nachricht kann dabei leer sein.



Darauf bekommt man innerhalb von weniger Minuten folgende Email vom Amazon Support:


Man klicke auf den blau markierten Link ("Das_Urteil_.azw"), darauf öffnet sich Amazon.com als neuer Tab und man muss sich mit seinen Accountdaten einloggen. Sobald dies geschehen ist, wird der Download der .AZW-Datei angeboten:


Nun klicke man einfach auf "OK" und die .AZW Datei befindet sich auf dem Desktop.


Dann geht es weiter wie bei jedem normalen EBook:
- Kindle per USB an den Computer anschließen.
- Dokument per Drag-and-Drop in den Ordner 'documents' des Kindle-Laufwerks ziehen.
(Zur Detailanleitung "Wie lade ich in Deutschland EBooks für den Kindle herunter?")

Fertig.



Das geht mit jedem PDF-Dokument. Ich habe mir neulich versuchsweise mein DeutscheBahn Online-Ticket als PDF auf den Kindle gezogen. Fazit: Funktioniert. Aber 'übersichtlich' sieht anders aus. Die eine PDF-Seite war auf 10 Kindle-Seiten verteilt.

Mittwoch, 12. August 2009

Artikel: Spiegel Online testet den Kindle

Jens Jeep von Spiegel Online hat den Kindle in seinem USA-Urlaub ausprobiert und ebenfalls einen Erfahrungsbericht geschrieben. Hier geht's direkt zum -> Artikel.

P.S.: Eine kleine Anmerkung zu dem Schluss des Artikels: Apple hat bereits klar gestellt, dass es den iTunes BookStore nicht geben wird, sondern dass sie sich in Sachen Content-Bereitstellung Amazon anschließen werden.

Montag, 3. August 2009

Basic Q&A: Funktioniert der Kindle in Deutschland?

Q: Funktioniert der Kindle in Deutschland?
A: Ja, er funktioniert.
Allerdings kann muss man ihn an den Computer anschließen, um neue Bücher/Zeitschriften/Zeitungen herunterzuladen. In den USA läuft der Download äußerst praktisch und ortsunabhängig über das Handynetz ('Whispernet'). In Deutschland funktioniert das nicht. Daher muss man den Kindle - wie den Sony Reader auch - per USB an den Computer anschließen.

Q: Wo bekomme ich einen Kindle? Bei Amazon.de gibt es ihn nicht.
A: Ja, Amazon.de hat ihn (noch) nicht im Programm. Bislang bekommt man den Kindle nur bei Amazon.com. Allerdings kann man ihn sich dann auch nicht einfach nach Deutschland liefern lassen. Man braucht eine amerikanische Lieferadresse und eine amerikanische Kreditkarte. Das ist der Haken.
Natürlich gibt es ihn inzwischen auch bei Ebay. Allerdings für absurde 489 €.

Q: Woher bekomme ich Content für meinen Kindle?
A: Auch von Amazon.com. Speziell für den Kindle bearbeitete Bücher haben die Dateiendung ".azw". Die meisten Ebook-Anbieter hierzulande (libri.de, buecher.de, hugendubel.de, thalia.de, mayersche.de aber auch auf der Webseite oder im Laden mancher kleiner unabhängiger Buchhandlung!) bieten ihre Ebooks im EPUB-Format an. Dieses Format ist speziell auf den Sony Reader zugeschnitten und kann vom Kindle nicht angezeigt werden. Manche Onlinebuchhandlungen (hugendubel.de, z.B.) bieten ihre Ebooks allerdings auch im PDF Format an. Mit PDF kann der Kindle umgehen.

Q: Woher bekomme ich deutsche ebooks für den Kindle?
A: Entweder als PDF von oben genannten Online-Buchhandlungen, als PDF-Datei in einem der vielen Ebook-Downloadplattformen (z.B. Projekt Gutenberg; eine gute Übersicht über die Plattformen bietet www.buecher-sucher.de/ebooks.php). Ein Handvoll der gemeinfreien deutschen Bücher finden sich auch bei Amazon.com. Amazon.de bietet noch keine Ebooks an.